Furia, die anarchistische Infothek
In der anarchistischen Infothek Furia findest du zu den unterschiedlichsten Themen Bücher in verschiedenen Sprachen. Sei es über die diversen Ideen und Kämpfe des Anarchismus, (Queer-)Feminismus, Repression, Antispeziesismus, Kolonialismus oder Selbstorganisierung und vieles mehr. Wir haben aber
auch einiges an Belletristik – von Jugend und Kinderbüchern bis zu Comics und Graphic Novels. Zudem
gibt es viele aktuelle Zeitschriften und Broschüren, die du – wie auch die Bücher und Filme – ausleihen oder bei uns lesen kannst.
Neben den Büchern, Broschüren und Zeitschriften gibts in der Furia Platz für Diskussionen, Veranstaltungen, KüfAs oder Filmabende. Während den Öffnungszeiten kannst du selbstständig oder mit anderen an einen Tisch oder Computer sitzen, um etwas zu schreiben, zu gestalten, zu drucken oder zu organisieren.
Wir wollen Raum und Infrastruktur für antiautoritäre, emanzipatorische Kämpfe schaffen und sehen uns selbst auch als Teil von diesen.
Bücher – In der Furia werden keine Texte aufgenommen,
die Formen von Diskriminierung und Unterdrückung enthalten, verharmlosen oder fördern. Bücher, die diese
Kriterien nicht erfüllen, wir jedoch trotzdem nützlich finden (z.B. Strafgesetzbücher oder Polizeibücher), wollen
wir markieren. Falls du beim Lesen etwas entdeckst,
was du problematisch findest, melde dich bei uns. Übri-
gens kannst du auf unserer Homepage nachsehen,
welche Bücher du bei uns finden kannst: furia.noblogs.org
Der Raum – Alle Benutzer*innen der anarchistischen
Infothek Furia sind mitverantwortlich, dass der Raum möglichst diskriminierungs- und unterdrückungsfrei ist. Der Raum ist rollstuhlgängig und rauchfrei. Er ist weder eine Plattform für Parteipropaganda, Wahlkampf oder Institutionen und Organisationen, die mit dem Staat kooperieren, noch für entlöhnte Veranstaltungen gedacht.
Das Kollektiv – organisiert sich zurzeit mit und im Projekt Fabrikool. Wir treffen Entscheidungen im Konsens. Dabei versuchen wir aktiv, interne Hierarchien, unterdrückendes Verhalten sowie Diskriminierungen abzubauen und von der Gesellschaft anerzogene Rollenverteilungen aufzubrechen. Bei Übergriffen wenden wir das Definitionsmachtkonzept an.
Unsere Grundsätze
Da wir uns als anarchistische Infothek bezeichnen,
möchten wir hier kurz erläutern, was wir darunter
verstehen.
Anarchie – bedeutet die Abwesenheit jeglicher Form von
Herrschaft. Nach dieser Idee würden alle Bereiche des gemeinschaftlichen Zusammenlebens und alle Beziehungen frei von Beherrschung und Unterdrückung
funktionieren. Dafür müssen alle Hierarchien abgebaut
werden und Entscheidungen kollektiv und durch Konsens von allen jeweils Betroffenen gefällt werden.
Anarchie kann nicht von oben herab eingeführt werden, sie bedingt die Selbstermächtigung und Selbstbestimmung aller. Um dem näher zu kommen, müssen wir damit beginnen, unsere anerzogenen Rollen abzustreifen, neue Formen des Zusammenlebens zu praktizieren und eigene solidarische Netzwerke aufzubauen. Wir können nicht darauf warten, dass die verschiedenen Herrschaftsformen sich von selbst auflösen, sondern müssen sie mit den verschiedensten Methoden und Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, bekämpfen und gleichzeitig neue Realitäten schaffen.