Kündigungsfeier in Furia & Fabrikool

Das seit mehr als 15 Jahren leerstehende Haus an der Fabrikstrasse wurde vor 2 Jahren besetzt, um einen offenen emanzipatorischen Ort zu schaffen. Das Haus wird seit daher mit viel Energie, Herzblut und Liebe zum Detail selber umgebaut.

Von Seiten des AGG (Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern), welches sich als Eigentümer*In sieht, wurde das Kollektiv zu einem Vertrag gedrängt. Das Fabrikool-Kollektiv unterschrieb diesen Vertrag, weil wir durch dieses Vertragsverhältnis die Möglichkeit sahen diesen Ort offen zugänglich zumachen. Im Vertrag steht, dass das Kollektiv alles selber machen muss, was auch unserem Bedürfniss entsprach.
Der Kanton legte uns jedoch immer wieder Steine in den Weg, um Strom oder Wasser anzuschliessen. Bis heute konnten wir keinen Wasseranschluss installieren.
Was der Kanton gemacht hat ist: das Haus auszuschreiben und an ein gewinnorientiertes Projekt im Baurecht zu verkaufen. Somit zeigt sich einmal mehr, dass ein Vertrag zwischen selbstbestimmten Orten und Vertreter*Innen des Staates nicht im geringsten gewährleistet, dass mensch sich auf gleicher Augenhöhe begegnet, sondern die Situation ausgenutzt wird, um Druck auszuüben. Solche Verträge sollen die Besitzansprüche der Eigentümer*innen zementieren, auch wenn sich diese schon seit Jahren nicht mehr für das Gebäude interessierten. Der Kanton hat uns mehrmals unter Zeitdruck zu Entscheidungen gedrängt ohne Berücksichtigung der Organisationsstruktur des Kollektiv.
Der Kanton verlangte nun sofortigen Zugang für das Architekturbüro Hebeisen und Vatter, sowie Bauunternehmen an 2 Vormittagen in der Woche.
Uns reicht’s! Wir haben genug von leeren Versprechen und Forderungen, wir, das Kollektiv Fabrikool künden den Vertrag mit dem Kanton fristlos. Selbstbestimmte Orte müssen gemeinsam verteidigt werden. Widerstand gegen den Kanton, gegen das Architektenbüro «Hebeisen + Vatter» und gegen die gewinnorientierte, kapitalistische Logik. Das Fabrikool bleibt selbstbestimmt die nächsten 50 Jahre.

Vom 5. bis 7. April gibts eine grosse Kündigungsfeier – auf einen solidarisch aufblühenden Frühling!

PROGRAMM

Freitag 5.4.

  • 18:00 Uhr : vegane Küfa
  • 19:00 Uhr : Film
    Im Rahmen des Antispeziesistischer Kinoabend wird die Kömodie Carnage: swallowing the past gezeigt

Samstag 6.4.

  • 13:00 Uhr

Innensichten auf Asylcamps.
Drei Personen, die vom Nothilfe- und Lagerregime betroffen sind, erzählen, was dieses System für ihren Alltag und ihre Lebensrealität bedeutet.
Input von geflüchteten Aktivist*innen von Migrant Solidarity Network

  • 17:00 Uhr
    Hausführung durch das Fabrikool, Vorstellung der verschiedenen Projekte und Erklärung der aktuelle Lage.

Vieleicht noch weitere Konzerte (der Artikel wird geupdatet)

Dazwischen wird es auch einen legendären Kaffestand geben, Essen und trinken, Kinderprogramm, Freeshop, Büchertisch und Leseecke usw.

Sonntag 7.4.

14:00-18:00 – Brot & Briefe & Lesekreis zum Thema Migration

Beim Brot & Briefe Sonntag während der Veranstaltungsreihe „Themenfokus Asylmaschinerie“ ist das Schwerpunktthema Ausschaffungshaft.

Zusätzlich gibt es ab 15:00 Uhr Büchertausch:
welches Buch/Text hat dich berührt, motiviert, informiert und möchtest du unbedingt auch anderen kurz vorstellen?
Um 15:00 gibt es eine Austauschrunde über Literatur rund um das Thema Migration. Bring deine Lieblingslektüre mit!

weitere Infos + Updates auf fabrikool.ch und barrikade.info sowie in der Furia Agenda